Photovoltaik Marktdaten & Marktanalysen

PV Waste Hub ist eine datenbasierte Plattform für Photovoltaik Marktdaten und fundierte PV-Statistiken in den Bereichen Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Rohstoffversorgung und globale PV-Märkte.

Die Premiumversion bietet vertieften Zugang zu exklusiven PV-Daten, Prognosen und strategischen Bewertungen entlang des gesamten Lebenszyklus von PV-Systemen – von PV-Installationen über den Rückbau von Solarmodulen bis hin zum PV-Recycling.

Im Fokus steht der weltweite Solarmarkt. Über die interaktive Plattform lassen sich PV-Daten gezielt nach individuellen Anforderungen filtern und grafisch darstellen.

PV Waste Hub Premium bietet:

  • PV-Installationsmengen der Jahre 2000–2024 inkl. Prognose bis 2030 für die 12 weltweit stärksten Märkte
  • Modellierte Recycling- und Rohstoffmengen aus dem Rückbau von PV-Anlagen – mit Projektionen bis 2030
  • Coming soon: Visualisierung globaler Rohstoffströme entlang der Kreislaufwirtschaft von PV-Modulen

Installation

Interaktive Visualisierungen zeigen die jährlichen Installationszahlen der größten Solarmärkte weltweit. Vergleichen Sie Länder und Regionen, entdecken Sie Trends und erhalten datenbasierte Einblicke in die globale Energiewende.

Demontage

Verfolgen Sie weltweit die Entwicklung von Demontagemengen nach Ländern, Ursachen und Szenarien. Interaktive Grafiken und Daten ermöglichen einen schnellen Überblick über Trends, Rückbauplanung und Einflussfaktoren.

Erklärung der Kernbegriffe

Mit der Installation – oder auch Montage – von Solarmodulen ist die Inbetriebnahme und technische Einbindung von Photovoltaiksystemen an einem festen Standort gemeint.

Solarmodule werden sowohl von Privatpersonen installiert, etwa auf Hausdächern oder als sogenannte Balkonkraftwerke im Rahmen einer dezentralen Energieversorgung, als auch in größerem Maßstab von Unternehmen, Energieversorgern oder Investoren umgesetzt – beispielsweise in Form von Freiflächenanlagen oder Solarparks. Die Installationszahlen geben an, wie viele Module oder welche Gesamtleistung (in Megawatt bzw. Gigawatt) neu ans Netz gebracht wird. In Prognosen ab dem Jahr 2025 wird häufig zwischen einer konservativen und einer dynamischen Entwicklung unterschieden. Konservative Szenarien gehen von moderatem Wachstum aus. Dynamischere Prognosen berücksichtigen hingegen politische Fördermaßnahmen, sinkende Technologiekosten und den steigenden Strombedarf durch Elektrifizierung und Dekarbonisierung.

Mit der Alterung bestehender Photovoltaikanlagen gewinnt die Demontage von Solarmodulen zunehmend an Bedeutung. Gemeint ist der physische Rückbau der Module vom Installationsort – ein Prozess mit sehr unterschiedlichen Ausprägungen. Denn nicht jedes abmontierte Modul wird recycelt. Prognosen beziehen sich daher auf alle Module, die voraussichtlich außer Betrieb gehen – unabhängig davon, ob sie recycelt, weiterverwendet oder entsorgt werden.

Viele dieser Module landen nicht in der stofflichen Wiederverwertung. Ein Teil wird ins Ausland verkauft, andere gelangen auf den sogenannten Second-Life-Markt, etwa für kleinere Projekte oder private Nutzung. Wiederum andere werden ohne Rohstoffrückgewinnung entsorgt.

Zur realistischen Abbildung des Rückbaus wurde ein Szenarienmodell mit vier Varianten entwickelt, das technische und wirtschaftliche Faktoren berücksichtigt. Die Verteilung erfolgt stochastisch über eine Weibullfunktion, die auch vorzeitige und verspätete Ausfälle einbezieht:

  1. Base Case Scenario (27,5 Jahre):
    Das Basisszenario bildet einen realistischen Mittelwert aus konservativen und optimistischen Annahmen. Der Rückbau erfolgt hier aus einer Mischung technischer und wirtschaftlicher Gründe – über alle Anlagentypen und Betreiberstrategien hinweg.
  2. Early Loss Scenario (20 Jahre):
    Dieses Szenario zeigt vorzeitige Stilllegungen aus wirtschaftlichen Gründen, oft nach Ablauf der EEG-Förderung. Häufig wird gleichzeitig auf leistungsstärkere Module umgestellt (Repowering).
  3. Extended Commercial Lifetime (25 Jahre):
    Betreiber speisen auch nach dem Förderende weiter ein – z. B. bei stabilen Marktbedingungen oder geringer Degradation. Die Module bleiben wirtschaftlich nutzbar, erreichen aber nicht ihr technisches Lebensende.
  4. Technical End-of-Life Scenario (30 Jahre):
    Die Module bleiben bis zum technischen Lebensende in Betrieb. Der Rückbau erfolgt erst bei physikalischem Leistungsverlust oder technischen Defekten.

Das Modell berücksichtigt zudem verschiedene Rückbauursachen: Neben Alterung und Degradation auch sogenannte Kinderkrankheiten (frühe technische Defekte) sowie zufällige Demontagen, etwa durch Umbauten oder externe Schäden. Zwischen privaten und gewerblichen Anlagen wird ebenfalls unterschieden. Private Systeme bleiben meist länger in Betrieb – aufgrund geringerer Betriebskosten, niedrigerem Repowering-Druck und fehlender wirtschaftlicher Zwänge.

Mit der zunehmenden Stilllegung alter Photovoltaikanlagen gewinnt das Recycling von Solarmodulen an Bedeutung. Ziel ist es, wertvolle Rohstoffe wie Silizium, Silber, Aluminium, Kupfer, Glas und Kunststoffe möglichst effizient zurückzugewinnen und erneut zu nutzen. 

Ein Solarmodul besteht zu über 90Prozent aus wiederverwertbaren Materialien. Der Recyclingprozess beginnt mit der mechanischen Vorbehandlung, bei der Aluminiumrahmen und Anschlussdosen entfernt werden. Anschließend erfolgt die thermische oder chemische Trennung der Schichten, um Glas, Metalle und Halbleitermaterialien gezielt zu isolieren. Besonders wichtig ist die Rückgewinnung von hochreinem Silizium für die erneute Solarzellenproduktion. 

Unternehmen wie Circular Silicon und Solar Materials arbeiten an innovativen Lösungen. Circular Silicon fokussiert sich auf die Wiederaufbereitung von Solar-Silizium, während Solar Materials ein patentiertes Verfahren zur vollständigen stofflichen Trennung inklusive Rückgewinnung von Silber und Glas entwickelt hat. 

Trotz vorhandener Technik wird ein Großteil der Altmodule heute noch nicht hochwertig recycelt. Doch gesetzliche Vorgaben, steigende Rohstoffpreise und technologische Fortschritte führen dazu, dass das Recycling künftig eine zentrale Rolle im Lebenszyklus von Solarmodulen spielen wird. 

FAQs

Welche Daten und Quellen wurden genutzt?

Seit Beginn des Projekts werden kontinuierlich Daten aus unterschiedlichen nationalen und internationalen Quellen recherchiert und ausgewertet. Diese dienen nicht nur dem Aufbau des ursprünglichen Modells, sondern auch dessen fortlaufender Weiterentwicklung.

Eine detaillierte Übersicht aller verwendeten Datenquellen finden Sie in unserem Quellenverzeichnis

Wo finde ich die für das Modell gewählte Methodik?

Die vollständige Beschreibung der Modellmethodik wird in einem begleitenden Fachpaper veröffentlicht. Erste Einblicke in Struktur und Annahmen des Modells erhalten Sie jedoch bereits in den Erläuterungstexten auf dieser Webseite – insbesondere im Bereich Demontage.

Wie wird die Wiedernutzung (Second Life) berücksichtigt?

Module mit Second-Life-Potenzial werden im Demontagemodell jenen Modulen zugeordnet, die vor ihrem technischen Lebensende demontiert wurden – jedoch nicht aufgrund technischer Defekte oder sogenannter Kinderkrankheiten. Da bislang kein relevanter Markt für die Re-Installation gebrauchter Module besteht, wird das Second Life in der Installationsmodellierung derzeit noch nicht abgebildet.

Für welchen Zeitraum gilt das Modell?

Die zeitliche Abdeckung variiert je nach Land und Datenverfügbarkeit. In der Regel beginnt das Modell ab dem Zeitpunkt, an dem erste relevante Installationswellen im jeweiligen Land stattfanden, und reicht mindestens bis ins Jahr 2030.

Wie oft wird das Modell aktualisiert?

Das Modell wird regelmäßig überarbeitet, sobald neue Daten oder relevante Entwicklungen vorliegen – etwa durch geänderte politische Rahmenbedingungen, neue Markttrends oder aktualisierte Lebensdauerdaten.

Welche Annahmen liegen den Lebensdauer-Szenarien zugrunde?

Die vier Szenarien (Early Loss, Base Case, Extended Lifetime, Technical EOL) beruhen auf einer Kombination technischer Daten, Erfahrungswerten aus der Praxis und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Die Weibullverteilung im Modell erlaubt es, auch unregelmäßige oder zufällige Ausfälle realistisch abzubilden.

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Nein, es gibt keine versteckten Folgekosten. Nach dem Ablauf von einem Jahr läuft der Zugang ab und kann nach Wunsch jederzeit erneut abgeschlossen werden.